Phoenix des Lumières – Impressionismus zum Träumen

Monet, frz. Impressionist Foto: RoMü
Monet, frz. Impressionist Foto: RoMü

Von Roland Müller | In der alten Hoesch-Gebläsehalle darf wieder geträumt werden – von einer Welt der Farben, von einem lebendigen Dschungel: Die weltberühmten Werke der französischen Impressionisten Claude Monet (1840-1926) und Henri Rousseau (1844-1910) steigen vom 30. September an die 13 Meter hohen Gebäudewände empor und belegen eindrucksvoll ihren Ruhm als unvergessliche Begründer einer Malepoche. Und das „Phoenix des Lumières“ in Hörde setzt nach Gustav Klimt, Hundertwasser, Egon Schiele, Dali und Gaudi wieder ein immersives Ausrufezeichen.
Der Direktor der Einrichtung, Andreas Richter, bekannte denn auch bei der Vorstellung des neues Programms: „Wir machen in dieser ehemaligen Hoesch-Halle Kunst wieder erlebbar, Kunst die fesselt und dabei keine Vorkenntnisse erfordert.“

Asterix und Obelix sowie das „Reich der Pharaonen“ sagen also Tschüss und machen vom 30. September an Platz für einen guten Traum, musikalisch untermalt von Melodien der Klassik, aber auch vom Blitz und Donner des Schlagzeugs, oder von der stimmungsvollen Begleitung eines „traditional Jazz“, der um 1900 – sozusagen mit dem Impressionismus – aus den Noten gehoben wurde.
Zu einer Reise ins Licht, zu einem „Spüren“, zu einem Eintauchen in die Lebendigkeit der Kunst verleitet Monet, wenn aus der Tiefe des Hallenbodens langsam sich die Teichrosen seiner Gärten entwickeln, wenn die Blüten über die Wände schwirren, wenn die Musik das Erleben begleitet – ja, dann könnte man die Kunst fast mit Händen greifen. Rousseau hingegen stellt mehr den Menschen nach vorn, erfasst eine junge Frau, die in ihrer Nacktheit im grünen Dschungel auf einer Couch lehnt und sich dabei von Wildtieren staunend beobachten lässt – die „naive Kunst“ von Rousseau.
Der Lumières-Besucher bewegt sich im Kreis der Farben auf allen Wänden der Halle, er träumt mit offenen Augen, atmet den Duft der Seerosenblüten ein, erinnert sich gleichwohl an Monets „Impression Sonnenaufgang“ zu Anfang, der wohl seiner Stilrichtung den Namen gab. Vielleicht sieht der eine oder andere dabei traurig die Natur von heute: Ja, so, grün, so still, so traumhaft, so unberührt – so war es bestimmt auch mal an den Ufern der Emscher.
Eines liegt aber nur 20 oder 30 Jahre zurück, als die Hochöfen von Hoesch noch nicht erkaltet waren, und die feuerrote Schlacke den Himmel abenteuerlich färbte: Dieses laufende Bild präsentiert  „Phoenix des Lumières“ zu Beginn einer jeden Vorstellung, in den nächsten Wochen eben auch als Begrüßung in glühendem Impressions-Rot der Hörder Stilrichtung.

Infos:
Phoenix des Lumieres
Phoenixplatz 4
Tel.: 0231-99763868
Programmstart am 30. September
Täglich geöffnet von 10 bis 17 Uhr
Fr. Sa. und So, bis 19 Uhr
Eintritt: 16 € Erwachsene
15 € Senioren
Jugendliche und Kinder 10€
Kinder unter 5 frei