Kategorie: Gastronomie in Hörde

Gastronomie in Hörde

Foto: wurliburli von pixabay

Das Hörder Forum begibt sich mit seinem Autor Roland Müller auf die Spurensuche des Geschmacks, stellt eine Reihe von Lokalen und Restaurants vor, ohne sich jedoch auf eine Kritik der Küche zu beschränken. Es soll vielmehr um die Sorgen der Gastronomen (Personalmangel, Inflation, Mehrwertsteuer), aber auch um die Meinungen der Gäste – von Enttäuschung bis Lob – gehen. Welche Zukunft hat die Gastronomie, kann man mit Hoffnung und Zuversicht nach vorne schauen? Bei der Auswahl wird auf keine Hierarchie, auf keine „Sterne“ oder irgendwelche Auszeichnungen geachtet. Ziel ist es einfach, die bunten Leckerbissen am Hörder Küchenhimmel ins Blickfeld zu nehmen.

„Burgerrausch“

Eine glückliche „Burgerrausch“-Familie (v.l.): Junior-Chef Gunnal Chandihok, Mama Alka und Papa Sanjes. Nicht dabei: Tochter Heshika. Foto: RoMü
Eine glückliche „Burgerrausch“-Familie (v.l.): Junior-Chef Gunnal Chandihok, Mama Alka und Papa Sanjes. Nicht dabei: Tochter Heshika. Foto: RoMü

Von Roland Müller | Vor fast 30 Jahren wagte das junge indische Ehepaar Sanjes Chandihok und Ehefrau Alka die Flucht aus ihrer Heimat, über Afghanistan nach Deutschland. Sie fanden rasch Arbeit, die Familie vergrößerte sich, ein Sohn und eine Tochter kamen in Unna zur Welt, und dann wurde 2019 ein Pachtvertrag mit dem Besitzer der Hörder Traditionskneipe „Pökelfass“ unterschrieben. Heute sehen sich Sanjes (52), Alka (49), Gunnal (27) und Heshika (23) als „glückliche Burgerrausch-Familie“, die ihren Gästen „Freude und ein Wohlgefühl“ in der Gaststätte vermitteln will.

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„Gusto italiano“

Senior-Chef Toni Pace vor seinem Lokal an der Phoenixsee-Allee. Foto: RoMü
Senior-Chef Toni Pace vor seinem Lokal an der Phoenixsee-Allee. Foto: RoMü

Von Roland Müller | „Wir sind ein Ort, der Familie und Freunde zusammenbringt“. So ist es auf der ersten Seite der Speisenkarte vom „Gusto italiano“ zu lesen. Und dieses Versprechen ist sicherlich nicht übertrieben: Denn Senor-Chef Toni Pace (60) ist bereits seit Anfang der 70er Jahre in Dortmund, arbeitet seit 1978 als Gastronom, hat 1978 seit erstes Restaurant in Aplerbeck eröffnet, war danach verantwortlich für Treffpunkte des italienischen Geschmacks an verschiedenen Lokalitäten und hat 2021 das „Gusto Italiano“ an der Hörder Phoenixseeallee“ übernommen. Die aktuellen Geschäfte leitet Sohn Ricardo (30), als Student hilft Sohn Luis (20) aus – eine Familie eben, die italienischer und „hörderischer“ nicht sein könnte.
Ja, und so wundert es nicht, wenn Toni Pace sich sehr genau an Hörde vor 30 oder 40 Jahre erinnert: „Da war die Hermannstraße laut, dunkel und dreckig.“ Und heute?

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chimichurri

Chimichurri-Chef Dirk Kalthoff auf der Terrasse seines Restaurants an der Hörder Phoenixseeallee Foto: RoMü
Chimichurri-Chef Dirk Kalthoff auf der Terrasse seines Restaurants an der Hörder Phoenixseeallee Foto: RoMü

Von Roland Müller | Wer hätte zu stählernen Hoesch-Zeiten von einem argentinischen Spezialitäten-Lokal in Hörde geträumt? Fast 20 Jahre nach dem Aus des Stahlwerkes ließ Dirk Kalthoff (53) diesen Traum Wirklichkeit werden und eröffnete 2018 sein „chimichurri“ an der Hörder Phoenixseeallee. Und bereut hat er das nie.
Dirk Kalthoff wurde in Deutschland geboren, seine Eltern wanderten ein Jahr später nach Argentinien aus, aber der junge Dirk kehrte als 20-Jähriger zurück nach Deutschland. Er ließ sich als Hotel- und Gaststättenfachmann ausbilden, arbeitete auch im Ausland (Teneriffa) und entschied sich dann für Hörde. Das Risiko hielt er dabei all die Jahre bewusst niedrig: „Unser Konzept beruht auf der Idee, sich immer auf die jeweilige wirtschaftliche Situation ein- oder umzustellen.“

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Das historische Gasthaus „Treppchen“

Das „Treppchen“ mit Chef Oliver Schwanke Foto: Roland Müller
Das „Treppchen“ mit Chef Oliver Schwanke Foto: Roland Müller

Von Roland Müller | Das historische Gasthaus „Treppchen“ in Hörde hat seit seiner Gründung in 1763 viel erlebt: Krieg, den Anfang und das Ende der Stahl-Geschichte „Hoesch“, zuletzt Corona, Inflation und die Faßstraße als Dauerbaustelle: Nichts, aber auch nichts hat das „Treppchen“ in die Knie gezwungen: „Sorgen“, fragt Pächter Oliver Schwanke (56) etwas ungläubig, „haben wir nicht.“ Und zur Begründung nennt er an erster Stelle gleich das Personal: „Die zwei Köche, unser Azubi am Herd, die fest angestellte Service-Leiterin und die zehn Aushilfen in der Bedienung verstehen sich gut, man kann sich auf jeden verlassen, jeder ist pünktlich.“ Und diese Situation wirkt an vielen Stellen nach: Das Publikum fühlt sich heimisch, der Mittagstisch ist fast täglich ausgebucht, und zu Corona-Zeiten war das Außer-Haus-Geschäft stark nachgefragt.

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