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Sarg bemalen: „Da musste ich erstmal schlucken“

Der Hörder Erntemarkt 2024 zog bei schönstem Herbstwetter viele tausend Besucher an. Unser Kindertrauerzentrum war gleich mit zwei Aktionen vertreten – beide sehr erfolgreich: im Ladengeschäft konnten alle, die mochten, einen Sarg bunt bemalen. Es ging darum, darzustellen, dass Abschiedskultur auch bunt und individuell sein kann. Dies kann besonders dann tröstlich sein, wenn Kinder und Jugendliche Hinterbliebene sind.

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Trauerzentrum möwe

Beate Schwedler (re.) und Katrin Riebling (Pädagogische Leitung) Foto: Forum Dunkelbunt
Beate Schwedler (re.) und Katrin Riebling (Pädagogische Leitung)Foto: Forum Dunkelbunt

Von Roland Müller

Wenn es darum ging, einen tollen Turm aus Lego-Steinen zu bauen, hat der Opa immer geholfen. Nun ist Opa aber vor kurzem gestorben, und wenn der 7-jährige Sven (fiktiver Name) sich an einen neuen Lego-Turm wagt, kann der Opa nicht mehr helfen. Da fängt Sven an zu weinen.
„Eine ganz typische Reaktion von Kindern“, erklärt Katrin Riesling, die pädagogische Leiterin der „möwe“-Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche, die kürzlich in der Hörder Rathausstraße eröffnete. Diese sprunghafte oder auch spontane Trauer erklärt Katrin Riebling mit dem Umstand, dass Kinder noch nicht über das vollständige Maß an kognitiven Fähigkeiten verfügten, und auch ihr Zeitgefühl (im wahrsten Sinn des Wortes) noch in den Kinderschuhen stecke: „Wir nennen das ,Pfützen trauern’ – also rein- und rausspringen aus der Trauer.“

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