Feierabend-Weintour in Hörde

Startschuss zur „Feierabend-Weintour“ mit Stadtführerin Heike Wulf (r.hi.) vor dem Kulturladen Hörde. Foto: RoMü
Startschuss zur „Feierabend-Weintour“ mit Stadtführerin Heike Wulf (r.hi.) vor dem Kulturladen Hörde. Foto: RoMü

Von Roland Müller | Könnte es nicht aufregend sein und neugierig machen, zu erfahren, welche historische Vergangenheit zu meinem Wohnort gehört, oder welche kulinarischen Leckereien in der Nähe auf der Speisenkarte stehen, oder welche mir noch unbekannten Spaziergänge fast auf der Hand liegen? Genau – das alles und noch mehr findet sich in Hörde im Rahmen einer „Feierabend-Weintour“, organisiert und angeboten von der Literatur-Pädagogin Heike Wulf, die mit großem Sachverstand auf die anfangs erwähnten Fragen wissenswerte Antworten parat hält.
Ob es um die Streitereien zwischen Dortmund und den Grafen von der Mark geht (14. Jahrhundert), oder auf welche Vergangenheit wohl das älteste und heute noch existierende Hörder Restaurant „Zum Treppchen“ verweisen kann – zu den Blickpunkten dieser etwa drei Stunden dauernden Tour gehört eben nicht nur der Blick zurück in die Vergangenheit…

…wie auf die einst führende Hörder Stiftsbrauerei, die Kirche St. Clara, den Friedrich-Ebert-Platz im Herzen der Altstadt, die Hörder Burg, den 1904 in Hörde geborenen Schauspieler Rudolf Platte, die Marktplatz-Standuhr „Schlanke Mathilde“ oder den Maler und Bildhauer Bernhard Hötger (1874 in Hörde geboren). Auch und gerade in der Gegenwart hat Hörde wieder einmal für Schlagzeilen gesorgt, die weit über Stadt- und Landesgrenzen hinausreichen, wie zum Beispiel der Phoenix See, der als „Hoesch“-Nachfolger die Stadt Hörde in eine wegweisende Zukunft führte.
Und damit wäre die Feierabend-Weintour nun in der Jetztzeit angelangt, doch ohne Pausen ist auch ein 3-Stunden-Spaziergang nicht so ohne weiteres zu schaffen: An den Rastorten wie „Treppchen“, am Treff- und Startpunkt „Kunstladen“ (Friedrich-Ebert-Straße), Café Fleur, oder beim in der Nähe des Sees gelegenen Supermarkt „Akzenta“ warten die versprochenen Wein-Proben und kleine Leckerbissen. Schließlich „ist es für mich wichtig“, wie Stadtführerin Heike Wulf betont, „dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam eine gute Zeit verbringen.“
Und ein „kunstvoller“ Beginn begann schon mit einem Blick in den „Kunstladen“ und den angrenzenden Ausstellungsraum. „Wir wollen“, so Leiterin Claudia Eberbach-Pape, „auf einer möglichst niederschwelligen Ebene dem Publikum Hörder Kunst, Künstler und Künstlerinnen näher bringen.“ Und dieser Startschuss gelang.
Wie denn auch zwei von insgesamt 19 interessierten Teilnehmenden überzeugt feststellen. Maresa: „Die Idee, Kulinarisches mit Wissenswertem in Verbindung zur bringen, führt zu interessanten Gesprächen.“ Und Freundin Martina ergänzt: „Auch so kann man seinen Junggesellinnen-Abschied feiern.“
Info:
Weitere Feierabend-Weintouren am 8. August, 26. September und 17. Oktober.
Kosten: 55 €
Anmeldungen unter Telefon 0231-5702600 oder www.stadt-litera-tour.de