Von Roland Müller
Ein Kohleblock so groß wie drei Fußbälle, historische Fotos vom Hoesch-Stahlwerk oder seinem Hochofen-Standort, Kostüme, Hörder Geschichten und Erinnerungen – all das findet man in den Ausstellungsräumen des Heimatvereins Hörde. Doch jetzt kommt etwas hinzu, was nicht greifbar, sondern eher hörbar oder auf dem Computer zu Hause sichtbar wird: eine Podcast-Reihe und ein YouTube-Kanal. In zweimonatigen Abständen wird es die Folgen in Audioform geben, sowie eine Videoversion auf dem frisch ins Leben gerufenen Youtube-Kanal „Heimatverein Hörde“. Jeweils am letzten Freitag aller ungeraden Monate geht eine neue Folge online.
„Zwischen Himmel und Hörde“ Audioversion
„Zwischen Himmel und Hörde“ Videoversion
Den Sprung in die elektronische Neuzeit erklärt die Vorsitzende des Heimatvereins Heike Regener: „Wir wollen für unseren Verein neue Zielgruppen erschließen und denken dabei vornehmlich an junge Leute.“ Den Anfang macht der Hörder Heimatforscher Willi Garth (85) mit einem Podcast „Zwischen Himmel und Hörde“. Garth liest aus seinen Büchern, erzählt Geschichten und Anekdoten, vergisst natürlich nicht die Wahrzeichen der Stadt wie Hörder Burg oder „Schlanke Mathilde“. Was muss man sich unter einem „Podcast“ vorstellen? Es handelt sich dabei um eine Audio-Datei, die der Hörer/die Hörerin abrufen kann, beim YouTube-Kanal ist der Ton noch mit Bildern unterlegt. Heike Regener denkt bei diesem Sprung in die moderne Nachrichtenübermittlung aber auch an die alte Generation, die vielleicht immer noch lieber ein Buch in die Hände nimmt: „Wie viele alte Leute können selbst mit Brille nicht mehr alles lesen, da freut man sich doch, in die Vergangenheit Hördes zu tauchen, dabei einfach nur zu hören und zu gucken.“ Mit seinem neuen Angebot will der Heimatverein eine nach oben gerichtete Linie unterstreichen, die Hörde insgesamt in den letzten 15 bis 20 Jahren gezeichnet hat, sagt Heike Regener: „Man muss sich doch nur an das gammlige Stahlwerk erinnern und heute den Phoenixsee sehen.“ Auch der Pressesprecher des Vereins, Raimund Schroeder, sieht eine positive Entwicklung Hördes, „wenn gleich man die eine oder andere öffentliche Förderung nicht zum Ende gebracht hat.“ Der Blick des Heimatvereins ist in jedem Fall in die Zukunft gerichtet. Die nächsten Podcasts sind mit Willi Garth bereits geplant, in jeweils zweimonatigen Abständen wird es die Folgen in Audioform geben, sowie eine Videoversion auf dem YouTube-Kanal. Dabei ist der Heimatverein immer auf der Suche nach Zeitzeugen, die über Hörde aus eigenem Erleben heraus authentisch berichten können.