Zwischen Rätsel und Fantasie

Aus dem Schlund eines Fisches springende Tiger gehören mit zur bildgewaltigen Dali-Ausstellung in der ehemaligen Hoesch-Gasgebläsehalle, Foto: Culturespaces/Falko Lübbecke
Aus dem Schlund eines Fisches springende Tiger gehören mit zur bildgewaltigen Dali-Ausstellung in der ehemaligen Hoesch-Gasgebläsehalle, Foto: Culturespaces/Falko Lübbecke

Von Roland Müller | Mit einem „endlosen Rätsel“, mit dem jede Phantasie sprengenden Surrealisten Salvador Dali, läutet das „Phoenix des Lumières“ in 2024 eine zweite immersive Ausstellung (sinnliches Erfahren von Farbe und Kunst) ein. In der ergänzenden Rolle findet sich Antoni Gaudi mit seiner „Fantasie der Architektur“ wieder.

Wurde die Premieren-Ausstellung vor einem Jahr noch mit Werken von Gustav Klimt (Wiener Jugendstil) und den traumhaften Klängen der klassischen Wiener Orchestermusik begleitet, so wagt die künstlerische Leitung von „Phoenix des Lumières“ jetzt einen Sprung in die Moderne – nicht nur was die Künstler angeht (Dali 1904 – 1989) und Gaudi (1852 – 1926), sondern auch mit der Musik: über 40 Minuten wird Dali ausschließlich von Pink Floyd begleitet, dessen Band mit „Another brick in the wall“ 1981 für eine ausverkaufte Dortmunder Westfalenhalle sorgte. Erst bei den nachfolgenden 10 Minuten für Gaudi klingt der Sound mit Sequenzen von George Gershwin etwas weicher und leiser. Vielleicht auch mit Rücksicht auf die Basilika „Sagrada Familia“ in Barcelona, deren Bau Antoni Gaudi seit 1883 maßgeblich mit seinem Stil der Moderne beeinflusst hat, die aber bis heute noch nicht vollendet ist.
Nicht ohne Stolz hatte Phoenix-Direktor Renaud Derbin zur Eröffnung der neuen Ausstellung auf 530 000 verkaufte Tickets in 2023 verwiesen: „Und darin sind alle Altersklassen gleichermaßen vertreten.“ Grund genug also auf ein ebenso erfolgreiches 2024 zu hoffen. So hatte der französische Culturespaces-Leiter Bruno Monnier schon vor einem Jahr betont: „Wir wollen mit unserer Art der Ausstellung vor allem Kinder und Jugendliche näher an die Kunst heranführen.“ Dali und Pink Floyd stehen da also vor einer nicht einfachen Aufgabe.
Wenngleich man – fast kindlich – staunen kann, wenn Salvador Dali auf Stelzen wandernde Elefanten kreiert, wenn Tiger aus Fischköpfen springen, wenn eine galante Figur sich auf einem Jaguar-Pkw präsentiert oder Kraken sich durch ein Trümmerfeld schlängeln. Und das alles zu der zuweilen auch psychedelisch klingenden Pink-Flyod-Begleitung.
Den Schlusspunkt setzen dann für sechs Minuten „3 Movements“ als audiovisuelles Erlebnis, in dem Erkunden von körperlichen Bewegungen in Raum und Zeit.
Infos
Öffnungszeiten: montags bis donnerstags von 10 bis 17 Uhr
Freitags bis samstags von 10 bis 21 Uhr
Sonntags von 10 bis 18 Uhr
Tickets: online über www.phoenix-lumieres.com