„Haus am Phönixsee“

Die Restaurantleiter Domenico Massaro (li.) und Sebastian Buteweg Foto: RoMü
Die Restaurantleiter Domenico Massaro (li.) und Sebastian Buteweg Foto: RoMü

Von Roland Müller | Die Skeptiker waren nicht in der Minderheit, als Mitte Dezember des vergangenen Jahres das mit viel Vorschusslorbeeren bedachte Restaurant „Haus am Phönixsee“ eröffnete und zur Silvesterfeier dann von den knapp 80 Sitzplätzen nur gut die Hälfte besetzt waren: „Wie wollen die denn auf einen grünen Zweig kommen?“ Drei Monate später verbreiten die beiden Restaurantleiter, Domenico Massaro (37) und Sebastian Buteweg (34), selbstbewusst Optimismus pur: „Unsere Entwicklung geht stark nach oben.“ Mittlerweile sei das Lokal an Wochenenden sehr gut besucht, an manchen Tagen sogar fast ausgebucht.
Vielleicht hatte der Düsseldorfer Sternekoch und Gastro-Investor Anthony Sarpong doch eine gute Nase, schätzte die Lage am Phoenixsee richtig ein und sparte nicht an Einrichtung, Küche und Personal – wobei: Die Schreibweise mit „ö“ statt mit „oe“ ist das Ergebnis eines Versehens, das der Chef aber nicht korrigierte, sondern eher auf das Publikum hoffte: „So wird von uns öfter gesprochen.“

Derweil geben sich die Chefs vor Ort nicht nur optimistisch, sondern sprechen von Sorgen nur als Zustand, den sie nicht kennen. Rückkehr der Mehrwertsteuer auf 19%: „War bei der Planung schon eingespreist .“ Personalsorgen, die in der Gastronomie allgemein die Stimmung trüben: „Kennen wir nicht.“ Und Nachwirkungen von Corona: „Davon will keiner mehr was hören.“ Stattdessen setzen die Restaurantleiter zusammen mit Küchenchef Nikolas Köster auf drei wichtige Säulen: „Die Qualität muss stimmen, der Service muss überzeugen und das Ambiente zu allem passen.“ In der Tat schaffen die doppelstockhohen Wände, die imposanten Säulen, das geschmackvolle Interieur und die schallgeschützten Decken eine angenehme Aufenthaltsqualität. Die Speisenkarte ist übersichtlich, glänzt aber mit ausgesuchten Ideen, die neugierig machen. Und zu den Gästen zählen eben auch die Rentner der Altersresidenz Phoenixsee: Sie müssen mit ihren Gästen nur ein paar Treppen und wenige Meter gehen und werden im Restaurant schon fast wie Stammgäste begrüßt.
Bleibt zum Schluss dann doch ein Wort von Restaurantleiter Domenico Massaro zum Thema „Personal“ und dem englischen Modewort „work-life-balance“: „Ich glaube, unsere Mitarbeiter, wir alle, haben heute ein Recht auf gesicherte, freie Tage und zuverlässige Freizeit. Und das verstehen auch unsere Gäste.“ Und wenn die Gäste dann später das Menü noch einmal Revue passieren lassen wollen,  suchen sie sich aus dem Humidor des Restaurants vielleicht eine Havanna-Zigarre zum Preis von 10 bis 80 € aus. Angezündet darf der Rauchgenuss aber erst am Seeufer. Vielleicht auch Zuhause.
Infos:
Hafenpromenade 5
0231-18998445
hauspoenixsee.de
Öffnungszeiten:
Mi bis So,  jeweils ab 17 Uhr