Reise durchs All

Blick aus einer Raumfähre auf die Erde Foto: Culturespaces/Falko Wübbecke
Blick aus einer Raumfähre auf die Erde Foto: Culturespaces/Falko Wübbecke

Von Roland Müller

Die aufregende Reise durch die Welt der Künste von Gustav Klimt, Hundertwasser und Egon Schiele setzt eine zusätzliche Station ins Programm und macht nun auch Halt im Weltall. Das heißt: Eigentlich geht es mit Überschallgeschwindigkeit vorbei an Monden, Sternen, Sonne, Mars und Jupiter. „Phoenix des Lumières“ lädt zu einem Eintauchen („immersiv“) durch Raum und Zeit ein. Ziel: Der Kosmos.
Die Ausstellung wird am 30.09.2023 um 14:30 Uhr in der ehemaligen Hoesch-Gasgebläsehalle eröffnet.
Wer guckt nicht gerne gen Himmel, wenn der Mond aufgeht oder die Sonne sich vom Tag verabschiedet. Die Älteren unter uns werden sich an das glühende Abendrot erinnern, wenn Hoesch die flüssige Schlacke auf Halde kippte. Ja, und dann war es am 20. Juli 1969, als Neil Armstrong als erster Mensch einen Fuß auf den Mond setzte – diese Eindrücke leuchten wie Blitze zu Beginn einer 40minütigen Show auf, die zu Klängen von Wagner, den Rolling Stones, David Bowie und anderen traumhaft begleitet wird.

Es beginnt mit einem Nachtblau über der Erde, Teleskope bringen Sternbilder näher, die Pyramiden Ägyptens schauen in den Himmel, seltsame Vögel fliegen vorbei, und dann – plötzlich – hebt die Raumfähre Ariane ab, die Erde bebt (in der Hörder Gebläsehalle spürt man ein leichtes Rumpeln), die Rauchwolken des Starts steigen bis an die Decken der 13 Meter hohen und über 40 Meter langen Wände – und dann öffnet sich der Blick auf die Erde, man erlebt, wie unter den Füßen des im All schwebenden Astronauten der blaue Planet Erde sichtbar wird: Irgendwo zwischen Mond und Erde, die voneinander rund 380 000 km entfernt sind. Die Reise geht weiter in Richtung Saturn, Uranus, Orion. Die Entfernungen, Zeiten, die Jahre konzentrieren sich auf einige Sekunden, obwohl der aufmerksame Ausstellungsgast auch erfährt, dass eine Raumsonde bis zum Mars immerhin sieben Monate braucht, und die Uranus-Monde 2,9 Milliarden von der Sonne entfernt sind.
Der Himmel hier auf Erden kann aber trotzdem sehr nahe sein, zumindest an den Wänden und Decken der alten Hoesch-Halle. Nur ein paar Meter und wir sehen, wie hinter den Ozeanen unserer Welt die Sonne aufgeht, die Sterne sind zum Greifen nach, und am Ende freuen wir uns dann doch über die frische Luft eines Spätsommertages in Hörde. „Kosmos: Eine unendliche Reise“ ist geöffnet vom 30. September bis zum 5. Januar: freitags und samstags von 14.30 bis 21.15 Uhr, sonntags von 14.30 bis 19 Uhr, dienstags von 10 bis 17 Uhr; in den Herbst- und Weihnachtsferien ist die Ausstellung zusätzlich montags, mittwochs und donnerstags von 14:30 bis 19 Uhr geöffnet Infos: www.phoenix-lumieres.com