Hörder Einkaufszone wird attraktiver

„Probesitzen“: Verwaltungsstellen-Leiterin Anna Brinkhoff (r.), Mitarbeiterin Sandra Sedlag, Werner Sauerländer (r. Stadtmarketing) und Bez.-Bürgermeister Michael Depenbrock. Foto: RoMü
„Probesitzen“: Verwaltungsstellen-Leiterin Anna Brinkhoff (r.), Mitarbeiterin Sandra Sedlag, Werner Sauerländer (r. Stadtmarketing) und Bez.-Bürgermeister Michael Depenbrock. Foto: RoMü

Von Roland Müller | Hördes historische Altstadt, durchzogen von Hermannstraße, Alfred-Trappen-Straße, Rathausstraße, Semerteichstraße, geprägt von den Mittelpunkten Friedrich-Ebert-Platz und der „Schlanken Mathilde, soll gemütlicher und attraktiver werden. Das Herz Hördes wird möbliert. Mit Tisch und Stuhl.
Werner Sauerländer, Chef des Lenkungskreises im Stadtbezirksmarketing, bringt es auf den Punkt: „Wir wollen die Aufenthaltsqualität für Bewohner, Gäste und Touristen sukzessive verbessern.“ Ein kleiner Anfang ist gemacht: Neben dem Eingang eines Schuhhauses in der Alfred-Trappen-Straße haben ein Tisch und zwei Stühle in Mosaik-Design Platz gefunden – man darf sich spontan eine Ruhepause gönnen, in die Sonne blinzeln, sich vom Einkauf erholen oder mit einer mitgebrachten Flasche Mineralwasser den Durst löschen. Eine Bedienung gibt es nicht, wohl aber die Chance, etwas länger als sonst im Einkaufsstress üblich, die Fassaden historischer Häuser zu betrachten oder unverhofft einen Freund zu treffen: „Setz dich doch zu mir.“

Die nächsten Stühle und Tische sind geliefert und wurden in diesen Tagen aufgestellt. Bis jetzt beteiligen sich zehn Gewerbetreibende an dieser Aktion. Sie sind für das Aufstellen und nach Feierabend für das Wegstellen der Möblierung verantwortlich, eine gastronomische Bedienung ist für die Ruhegäste nicht vorgesehen.
Rund drei Jahre hat der Lenkungskreis beraten, Ideen entwickelt, Gespräche mit den Inhabern vieler Geschäfte geführt, die Expertise einer Fachfirma hinzugezogen, ein Gutachten auf den Tisch gelegt und sich schlussendlich auch das Ok von der Bezirksvertretung gesichert. Werner Sauerländer: „Natürlich soll es nicht bei Tisch und Stuhl bleiben, wir müssen aber die Kosten im Blick behalten und können nicht alles sofort realisieren.“ Immerhin ist mit Tisch und Stuhl der Anfang gefunden, für die Fortsetzung der „Möblierung“ ist zum Beispiel an Wegweiser gedacht, die Besucher und Gäste zu schmucken Geschäften, zu Restaurants führen oder auf Parks und Spaziergänge aufmerksam machen. „Wir wollen aber auch mehr Farbe in die Einkaufszone bringen“, kündigt Werner Sauerländer an und denkt dabei an Blumenbeete oder Blumenkübel auf dem Platz an der Schlanken Mathilde. Auch einheitliche Sonnenschirme würden das Bild der Einkaufszone beleben. Sehr am Herzen liegt ihm auch eine Weihnachtsbeleuchtung für Hörde, „die diesen Namen auch wirklich verdient.“ Wenn dann in drei bis vier Jahren alle Pläne vom Reißbrett in der Wirklichkeit angekommen sind, dann kann eine verbesserte Aufenthaltsqualität viele erfreuen: Menschen, die in Hörde wohnen, und Geschäftsleute, die mehr als zufrieden sind.
Bliebe noch der eine Traum, den Werner Sauerländer leise verrät: „Ein oder zwei Straßen-Eingangstore für Hörde, die ein herzliches Willkommen wie in Dortmunds Kaiserstraße ausdrücken.“ Natürlich aus wetterfestem Cortenstahl gefertigt, der früher im Hörder Hoeschwerk vom Band lief.