Bereits 1870 wünschten sich die Hörder Bürgerinnen und Bürger ein Hallenbad. 30 Jahre später schien das Ziel erreicht zu sein. Doch kurzer Hand wurde der mühsam angesparte „Badeanstalt Baufond“ in Höhe von 80.000 Goldmark in „Brückengeld“ umgetauft und damit 1903 die Hörder Eisenbahnbrücke finanziert. Der Traum von einer Hörder Badeanstalt lebte jedoch weiter.
Als 1932 der Gedanke eines Schwefel-Heilbades mit 20 Wannenbädern und einem Schwimmbecken aufkam, konnte mit Hilfe des 1929 gegründeten Werkssportvereins „Turn- und Sportverein Hörder Verein e.V.“ und der Unterstützung durch das Hüttenwerkes das Vorhaben in Angriff genommen werden. Aus finanziellen Gründen mussten die Pläne aber abgespeckt werden, damit 1934 der erste Spatenstich erfolgen konnte. Am 12. Mai 1935 konnte das Schwimmbad mit vier Zellen-Wannenbädern eröffnet werden.
Das verwendete warme Schwefel-Wasser stammte aus der Schlackengranulation der benachbarten Hochöfen und half bei rheumatischen Erkrankungen. Schon nach der ersten Saison ließen 20 gesetzliche Krankenkassen die Bäder verordnen.
Ende 1944 wurde das Bad durch Bombeneinwirkungen zerstört. Es musste aufwändig in Eigenarbeit von den Arbeitern des Hüttenwerkes instandgesetzt werden. 1950 war die Wiedereröffnung, allerdings ohne die Wannenbäder. Dafür gab es jetzt ein Planschbecken, die „Sprottenkiste“ mit dem warmen Schwefel-Wasser.
Im Schallacker fanden viele Schwimmfeste statt und zahlreiche Hörderinnen und Hörder erlernten hier das Schwimmen. Selbst als durch die Einstellung der Schlackengranulation nur normales, mit der Abwärme des Werkes erhitztes Wasser zur Verfügung stand, erfreuten sich in einer Saison über 100.000 Besucherinnen und Besucher daran.
Mit dem Bau des Bezirkshallenbades 1969 zogen die Schwimmvereine dorthin um. Wegen des warmen Wassers war das Bad aber weiterhin bei vielen Erwachsenen beliebt.
1994 wurde das Schallackerbad zum Bedauern der Hörder:innen wegen zu hoher Modernisierungskosten und fehlender städtischer Zuschüsse endgültig geschlossen. Das Schwimmbecken ist verfüllt, aber noch erkennbar. Die Anlage wird seit 2014 als Gemeinschaftsgarten genutzt.
Die Sonderausstellung im Hörder Heimatmuseum im Westflügel der Hörder Burg, Hörder Burgstr. 18, ist erstmals am Sonntag, 19. Januar 2025 von 11.00 – 13.00 Uhr zu sehen. Weitere Termine sind am Donnerstag, 06. Februar 2025 von 15.00-17.00 Uhr und am Sonntag, 16. Februar von 11.00 – 13.00 Uhr.
An den Sonntagen wird ab 11.30 Uhr im Rahmen einer Führung besonders auf die Sonderausstellung eingegangen. Eintritt und Führung sind kostenfrei.
Weitere Infos über den Heimatverein Hörde finden Sie unter www.heimatverein-hoerde.de