Café Fleur

Foto: RoMü
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Von Roland Müller | Wenn Sie wissen wollen, was Blumen sagen können, und wenn Sie sehen wollen, mit welch freundlichem Lächeln Sie von Husnia Kohestani (31), Chefin des neuen „Café Fleur“ in der Alfred-Trappen-Straße 8, begrüßt werden – dann sollten Sie sich ein Besuch dort nicht entgehen lassen. Mit Charme, mit einer bunten Blumenvielfalt an Wänden, Fensterrahmen und Türen schmecken das „Frühstück Oriental“, die Gourmet-Variante oder die fixe Möglichkeit (Brötchen, Wurst oder Käse, mit Früchten und Butter) wie ein leckerer Start in den Tag.

Husnia Kohestani ist gebürtige Afghanin, kam als Dreijährige mit ihren Eltern nach Deutschland, besuchte Kindergarten und Grundschule, absolvierte das Abitur und schloss ein Studium an der Technischen Universität Dortmund als Wirtschafts-Wissenschaftlerin ab. Ihre Leidenschaft zur Gastronomie entwickelte sich indes viel früher: Sie arbeitete schon mit 16 Jahren als Aushilfe in so manchen Cafés, in Fünf-Sterne-Hotels oder auch in den Gastro-Etagen mehrerer Fußball-Vereine: „Da stand für mich fest: Du willst dein eigenes Cafe .“ Ihre Eltern stellten freilich – wenn man so will – eine recht „deutsche“ Bedingung: „Erst musst du mal was Richtiges lernen.“
In 2024 sah Husnia Kohestani dann ihren Traum fast verwirklicht : Das Haus in der Alfred-Trappen-Straße 8 – ein mehrstöckiges Gebäude aus des Jugendstilzeit – wurde von der neuen Besitzerfamilie mit großem Aufwand zu einem Hotel umgebaut, der Parterre-Trakt jedoch an Frau Kohestani vermietet: „Ich wusste sofort, wie es aussehen und möbliert werden sollte, entschied mich für Blumen als bildgebendes Schmuckelement, und damit war auch der Name geboren: Café Fleur.“ Fast identisch mit dem berühmten „Café de Flore“ in Paris am Boulevard Saint-Germain: ein Café in der grünen Flora.
Die Küche jedenfalls überzeugt nicht nur beim Frühstück, sondern den ganzen Tag: kleine Mittagessen (7 – 12 €), selbstgebackene Kuchen, Antipasti (17 bis 23 €), zum frühen Abend schmeckt dann bestimmt auch ein Gläschen Wein (6,50 €). Der Startschuss vor vier Monaten jedenfalls scheint gelungen, wenn auch Sorgen im „Fleur“ bestehen: Husnia Kohestani sucht dringend Aushilfskräfte, während heute noch Papa und Mama die Küche in Betrieb halten, und manchmal auch die Schwester aushilft. Den durchgehenden Wochenbetrieb jedenfalls will die Chefin wohl bald ändern: „Ein Ruhetag täte gut, und am Abend etwas verkürzte Öffnungszeiten sind denkbar.“
Das „Café Fleur“ will gerne etwas zur Modernisierung Hördes betragen, finden doch immer mehr Besucher den Weg vom Phoenix See ins historische Hörde. Die Fleur-Wirtin zieht also eine zufriedene Bilanz nach dem Start, vor allem aber ist sie auch ein wenig stolz: „Wenn ich von meinen Gästen höre: Bleiben Sie so freundlich.“