Von Roland Müller | Alle Veranstalter des „Hörder Erntemarktes“ schauten im Regen gen Himmel: „Das Wetter wird am kommenden Samstag und Sonntag herbstlich schön“, breitete sich eine trotzig-zuversichtliche Stimmung aus. Denn auf Sonne will und soll das „Fest für die ganze Familie“ in der Hörder Altstadt nicht verzichten.
„Viele tausend Besucher“, ist sich Ulrich Spangenberg, Geschäftsführer des Stadtbezirksmarketings Hörde, sicher, „dürfen sich auf ein buntes Programm, gleichermaßen für Jung und Alt, freuen.“ Und in der Fußgängerzone, an der Schlanken Mathilde oder auf dem Friedrich-Ebert-Platz warten tatsächlich viele Überraschungen. Am 6. Oktober wird es außerdem einen verkaufsoffenen Sonntag von 13 bis 18 Uhr geben.
Für eine Aktion der besonderen Art sorgt das Kindertrauerzentrum „Möwe“, das in der Alfred-Trappen-Straße von 11 bis 17 Uhr zum Bemalen eines Sarges einlädt. Projektleiterin Beate Schwedler: „Beim Abschied eines geliebten Menschen dürfen auch Farben ins Spiel kommen.“ Der bemalte Sarg, gestiftet vom Hörder Bestatter Lategahn, findet dann bei einer Sozialbestattung demnächst seine letzte Ruhe.
Auf viele Besucher hofft auch die Ev. Gemeinde: Rund um die Lutherkirche gibt es viele Verkaufsbuden, Leckereien, frische Getränke. Ein fröhlicher Familiengottesdienst mit dem Team der „Hörder Puppenkiste“ ist am Sonntag dann ab 11 Uhr vorgesehen. Natürlich steht auch wieder das Ponyreiten für Kinder oder eine Fahrt in der kleinen Kutsche auf dem Programm. Dabei versichern die Pferdehalter, dass ihre Tiere selbstverständlich nur nach den gesetzlichen Regeln und dem Tierwohl entsprechend gemächlich über das Altstadtpflaster traben würden.
Insgesamt 70 Stände werden Straße und Plätze beleben, darunter Handwerker, Lehmbauern, oder Künstler, die alten Schmuck zu neuem Glanz verhelfen, oder Bretter zum Backen von Spekulatius herstellen. Schließlich soll ein „Feuersturm“ (Schlanke Mathilde) den Samstag gegen 21 Uhr in den Feierabend schicken.
Und, nicht zu vergessen, dieser historische Augenblick: Wenn der Heimatverein am Sonntag um 15 Uhr die „Hörder Stadtrechte von 1340“ traditionell liest und kundtut – dann sind alle Zuhörerinnen und Zuhörer natürlich wieder Hörderinnen und Hörder, und nicht etwa Dortmunderinnen und Dortmunder.